Hallo ihr Lieben,
hattet ihr auch alle ein schönes Pfingstwochenende? Ich hatte glücklicherweise 5 Tage aufeinander frei und habe diese genutzt um mal wieder nach Dresden zu fahren. Ich nehme mir dann immer richtig viel vor um möglichst alle meine Freunde sehen zu können.
Am Freitag vor den Pfingstfeiertagen hatte ich so zum Beispiel noch ein farbenfrohes Fotoshooting mit einem befreundeten Fotografen. Wenn ihr neugierig auf die Resultate seid, dann folgt mir doch bei Instagram auf scandinavian_girl. Dort poste ich regelmäßig Bilder meiner tagtäglichen Erlebnisse.
Für den Pfingstsonntag hatten mein Freund und ich dann einen Tagsausflug nach Prag geplant. Wir starteten deshalb schon zeitig um den Tag ausgiebig in Prag nutzen zu können. Wir waren bereits schon mehrmals in Prag und kannten die Stadt deshalb schon ein Bisschen. Damals war es allerdings eher spontan mal so zum Shoppen und Bummeln. Diesmal wollten wir mehr von der Stadt sehen.
Nach 1 1/2 h Fahrzeit erreichten wir den P+R in Holesovice. Für den bewachten Parkplatz bezahlt man für den ganzen Tag dort nur 20 CZK (derzeit entspricht 1€ etwa 27 CZK) und hat eine super Anbindung an die Metro. Für eine Tageskarte bezahlt man umgerechnet 4,50€ und kann dafür den ganzen Tag bequem, schnell und unkompliziert von A nach B kommen. Geld wechseln ist übrigens auch direkt am Bahnhof möglich.
Mit der Metro fuhren wir keine 5 Minuten und konnten schon in der City am National Museum aussteigen. Das Museum steht direkt am Wenzelsplatz, dem wohl bekanntesten, aber tatsächlich nur wenig an einen Platz erinnernden, Platz der Stadt. Namensgeber ist der Landespatron der tschechischen Bevölkerung, der Wenzel. Ihm hat man vor dem Museum ein Denkmal gewidmet.
Wir liefen den Wenzelsplatz „hinunter“ und bogen, entgegen der Menschenmassen, links in eine Querstraße ein. So gelangten wir zur Lucerna-Passage. Sie beherbergt in verzweigten Flügeln Restaurants, Kinos, Geschäfte (u.a. einen süßen Dekoladen) und einen Ballsaal. Außerdem überraschte uns eine von der Decke hängende und ironisch anmutende Wenzelskulptur die bäuchlings auf einem toten Pferd thront.
Wir verließen die Passage und spazierten durch die versteckten kleinen Gässchen der Stadt. Zufällig entdeckten wir so den Franziskanergarten, ein Stückchen Paradies inmitten der Großstadt. Brunnen, hohe Bäume und viele Bänke umsäumt von Rosenbüschen luden zum verweilen ein.
Nachdem wir den Franziskanergarten durchquert hatten, stiegen wir wieder in die Metro und fuhren auf den Hradschin. Die Burg ist heute Präsidentensitz und lockt aufgrund zahlreicher Sehenswürdigkeiten wie dem St. Veits Dom oder dem goldenen Gässchen viele Besucher an. Wem umgerechnet 10,- € für den Eintritt in die goldene Gasse wert sind, der hat die Möglichkeit an Franz Kafkas Wohnhaus vorbei zu schlendern. Wir verzichteten jedoch auf die Besichtigung, der 11 Häuser. Stattdessen genossen wir den Ausblick von der Burg auf die Stadt. Man kann von oben tatsächlich ganz Prag überblicken. Wer eine Abkühlung braucht, bekommt die sogar auf der Burg in einem Open-Air Starbucks und den Mega-Ausblick von der Terrasse gibts gratis dazu.
Über die Zamécké Schody Treppen stiegen wir wieder von der Burg hinab. Auf halbem Weg machten wir bei der wohl besten Trdelník-Bäckerei, wir hatten vorher noch kein besseres gegessen, der Stadt Halt. Durch unsere vergangen Aufenthalte in Prag Den Duft der süßen Leckerei konnte man, ungelogen, bis hinauf auf die Burg riechen. Das Gebäck, zuvor mit Zucker, Zimt und Nusssplittern bedeckt, wird über offenem Feuer gebacken und kann nach Belieben auch mit Apfelmus, Nutella, Vanillepudding u.v.m. gefüllt werden.
Nach dieser kleinen Stärkung besichtigten wir den Stadtteil „Kleinseite„. Das Viertel könnte malerisch kaum sein und erinnert mit seiner Architektur an das 18. Jahrhundert. Geleitet von den Rufen eines Pfaus, gelangten wir durch ein großes Tor in den wundervollen Garten des tschechischen Senats. Ähnlich wie der Franziskaner Garten auf der anderen Seite der Moldau, nur deutlich größer, eine weitere Ruheoase in der Stadt.
Wir liefen weiter entlang der Moldau, unter der berühmten Karlsbrücke hindurch und erreichten so die Halbinsel Kampa und das sogenannte Prager Venedig. Hier entspannen bei schönem Wetter vor allem Einheimische auf den Wiesen. Da wir allerdings keine Zeit und Lust zum Verweilen hatten, kehrten wir um und überquerten die Moldau über die Karlsbrücke. Sie verbindet die Kleinseite mit der Altstadt.
Die Altstadt wirkt durch die unzähligen Souvenirläden sehr touristisch und ist mancherorts leider viel zu überlaufen. Aber alle wollen nun mal die berühmte Sonnenuhr auf dem Altstädter Ring besichtigen oder die Teynkirche mit den Türmen Adam und Eva. Schließlich sind dies auch Sehenswürdigkeiten für die man, zumindest zum Schauen, mal nichts bezahlen muss.
Ich wollte mir unbedingt mal die Pariser Straße ansehen. Sie geht vom Altstädter Ring nördlich ab. Ich habe ihr liebevoll den Namen „Kurfürstendamm von Prag“ gegeben oder wäre Champs-Élysées treffender gewesen? Jedenfalls findet man dort, wie auf beiden benannten Straßen den Fashion-Luxus-Himmel. Sprich Valentino, Prada, Jimmy Choo, Dior, etc. Wer also einige Krönchen übrig hat, kann sie dort gut loswerden.
Nicht weit von der Pariser Straße, etwas versteckt, befindet sich die spanische Synagoge. Sie ist im maurischen Stil errichtet und von innen üppig mit Gold ausgekleidet. Leider hatte sie nicht mehr geöffnet, als wir sie besichtigen wollten. Deshalb liefen wir weiter (östlich), durch den Pulverturm zum Platz der Republik. Dort befindet sich das Shopping-Center Palladium. Ich gehe dort, immer wenn ich in Prag bin, vor allem wegen Sephora hinein. UND weil ich die Riesenmacarons von Patisserie Paul abstauben muss, denn ich liebe deren Vanillemacarons einfach über alles!
Nachdem wir uns bei Macarons und Frappucino etwas ausgeruht hatten, konnten wir feststellen, dass wir inzwischen schon allerhand gesehen hatten. Und gar nicht mehr viel auf dem Plan stand. Inzwischen war es aber auch schon 20 Uhr geworden.
Wir verließen das Palladium und schlenderten „Am Graben„, eine Einkaufsstraße, entlang. Nach einem ausgiebigen Besuch bei Zara und Mango überkam uns dann aber der richtige Hunger. Unsere Suche nach traditionell tschechischem Essen, endete schließlich beim Italiener. Zu unserer Enttäuschung hatten die süßen kleinen tschechischen Bistros bereits geschlossen und so blieb uns nur der Gang in eines der überteuerten Touristenrestaurants übrig. Dort wird einem, „freundlicherweise“, schon das Trinkgeld mit 10% auf die Rechnung geschrieben und Salz, Pfeffer, Öl und Brot werden auch noch aufgeschlagen. Macht also besser einen großen Bogen um die Taverna Toscana auf dem Malé náměstí 11 wenn ihr mal in Prag seit.
Wer die Zeit genauer nimmt geht lieber im Feinkostgeschäft Zlatý kříž (Jungmannova 34) leckere tschechische belegte Brote essen. Oder zum Abschluss ähnlich stilbrüchig wie wir zu T.G.I. Friday´s (Am Graben 959).
Nach dem Essen waren wir beide wirklich geschafft. Mein I-Phone sagte mir, dass ich über 20 km gelaufen war. Im Gegensatz zu meinen mickrigen 3 km an einem normalen Arbeitstag also wirklich enorm viel. Wir stiegen deshalb gegen 23 Uhr wieder in die Metro und fuhren zurück nach Holesovice zu unserem Auto und anschließend nach Hause.
So ging ein ereignisreicher Tag zu Ende.
Uns hat übrigens der Marco Polo Reiseführer für Prag sehr weitergeholfen!
Was ich in letzter Zeit und besonders in Prag und Dresden gekauft habe, erfahrt ihr demnächst hier in meinem großen Sommer Haul. Und dann geht es für mich auch schon bald in den Süden.
Bis bald, Annegret.